28.04.2015

Umdenken bei der Biokraftstoffpolitik erforderlich

Der Anteil an Biokraftstoffen aus Raps, Soja oder Mais ist künftig gedeckelt. Das Plenum des Europäischen Parlaments hat am Dienstag dafür gestimmt, den Anteil von Biokraftstoffen der sogenannten ersten Generation auf sieben Prozent am gesamten Kraftstoffverbrauch festzulegen. Ein verbindliches Ziel für die zweite Generation - also für die Verwendung von Abfällen aus der Land- und Forstwirtschaft als alternative Rohstoffe für Biosprit - konnte hingegen nicht gesetzt werden. "Die Zukunft beim Biosprit muss aus den Stoffen der zweiten Generation kommen", fordert der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen. Die Konservativen im Parlament und in den EU-Mitgliedstaaten haben eine Ausweitung der Biokraftstoffe aus Nahrungsmittelrohstoffen wie Raps, Soja und Mais auf 7 Prozent am Kraftstoffverbrauch durchgesetzt, zeigt sich der Umweltexperte enttäuscht. „Damit werden künftig mehr Landschaftsflächen und auch Regenwälder für Autosprit genutzt als wir uns gewünscht haben“, sagt Jo Leinen. Die Sozialdemokraten hatten eine Deckelung auf 5,5 Prozent gefordert. Langfristig sei der Co2-Ausstoß im Verkehrsbereich aber nur zu senken, wenn die Elektromobilität endlich eine größere Rolle spiele und entsprechend gefördert werde. Die Arbeit an der entsprechenden Gesetzgebung für den Zeitraum nach 2020 soll schon morgen beginnen, wenn es nach Jo Leinen geht: "Die EU-Kommission hat ihre Hausaufgaben bisher nicht gemacht. Es ist besorgniserregend, dass die Ankündigungen zur Klimagesetzgebung für 2030 bisher keinerlei Maßnahmen oder Ziele für den Transport beinhalten." Dieser Sektor sei immerhin für rund ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich, so Jo Leinen: "Viele klimafreundliche Technologien stecken schon in den Startlöchern, müssen aber klare Ziele gesetzt bekommen, um das Rennen zu gewinnen.“ Weitere Informationen: Büro Leinen +32 2 28 45842 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)