24.10.2012Umlenken bei Jugendarbeitslosigkeit jetzt! Eurofound prognostiziert 15 Billionen Euro Kostenlawine „Der Europäische Rat und die Kommission müssen endlich umsteuern und anfangen, längerfristiger bei der Bekämpfung der europäischen Jugendarbeitslosigkeit zu denken. Die Folgen für die europäische Wirtschaft und für die Gesellschaft werden immer teurer“, reagierte Jutta STEINRUCK, Sozial- und Beschäftigungsexpertin der SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament, auf die Ergebnisse der Eurofound-Studie zur Situation junger Menschen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Für Jutta STEINRUCK sind die Zahlen schockierend: Letztes Jahr hatten nur etwa ein Drittel der jungen Europäer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz – das ist die geringste Quote die je verzeichnet wurde. 14 Millionen junge Menschen befinden sich weder in einer beruflichen oder schulischen Ausbildung noch in einem Arbeitsverhältnis. Soziale Ausgrenzung ist hier vorprogrammiert. Die aktuelle Studie von Eurofound schätzt den wirtschaftlichen Verlust auf über 15 Billionen Euro. Dabei nicht berücksichtigt sind unabschätzbare soziale Kosten aufgrund der Loslösung der betroffenen Jugendlichen vom gesellschaftlichen Leben. "Jugendliche die sich in keinem Bildungs- oder Arbeitsverhältnis befinden, zeigen häufig ein wesentlich geringeres politisches und soziales Interesse und Engagement. Das Vertrauen in Politik und Gesellschaft geht ihnen verloren", so Jutta STEINRUCK weiter. "Wir müssen endlich aktiv werden, um konkrete Maßnahmen zur Eingliederung Jugendlicher in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Diese Maßnahmen müssen allerdings ganz klar die Verbesserung der Situation von Arbeitnehmern, nicht nur von Arbeitgebern zum Ziel haben." "Die jungen Menschen brauchen gezielte Programme, die jedem die Chance geben, eine Qualifikation und dadurch einen guten Arbeitsplatz zu erlangen. Was wir dazu brauchen ist eine europäische Jugendgarantie, wie sie bereits erfolgreich in Österreich und Finnland praktiziert wird. Die europäischen Regierungschefs müssen erkennen, dass es in einen europäischen Arbeitsmarkt und Wirtschaftsraum nur europäische Lösungen geben kann. Die Kosten für Nichthandeln und 'ein weiter so wie bisher' werden langfristig höher sein, als wenn wir jetzt an der richtigen Stelle investieren", so Jutta STEINRUCK abschließend.