03.12.2014Unglaubwürdig und klimabelastend Europaparlamentarier setzen sich gegen die umstrittenen Öl- und Teersande als Energieträger ein. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat am Mittwoch Einspruch eingelegt gegen den Vorschlag der EU-Kommission zur Anrechnung fossiler Kraftstoffe auf die Ziele der Richtlinie zur Kraftstoffqualität. Mit einer solchen Regelung hätten die Ölsande eine positivere Klimabilanz zugeschrieben bekommen, als die Umweltpolitiker ihnen beimessen. "Die Richtlinie zur Kraftstoffqualität soll die Verschmutzung im Verkehrssektor reduzieren und die Dekarbonisierung voranbringen", so Matthias GROOTE SPD-Europaabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. "Der Vorschlag der EU-Kommission verwässert jedoch den Sinn und Zweck dieser Regeln." Als Dekarbonisierung wird die Umstellung der Energiewirtschaft in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff bezeichnet. "Der Vorschlag der EU-Kommission ist unglaubwürdig. Sie kann nicht ehrgeizige Maßnahmen für den Klimaschutz fordern und im gleichen Atemzug den Import von klimabelastendem Sprit zulassen", kritisiert der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen. "Viele Studien zeigen, dass die Klimabilanz der Ölsande deutlich schlechter ist, als die von herkömmlichen fossilen Energieträgern." "Die im Vorschlag verwendete Methodik zur Berechnung der Emissionen von Kraftstoffen ist so undifferenziert, dass sie das eigentliche Ziel verfehlt und stattdessen einen Markt für die dreckigsten Kraftstoffe in Europa schafft", so Matthias GROOTE. "Der Ball liegt jetzt erneut auf der Seite der Kommission. Wir Parlamentarier erwarten einen besseren Vorschlag, der sich mit unseren Klimaschutzzielen vereinbaren lässt. Für dieses Stück Gesetzgebung hätte man sich schämen müssen." Weitere Informationen: Büro Groote +32 228 37431, Büro Leinen +32 228 38842, Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)