28.10.2015

Unkontrollierten Import von Genfutter verhindern!

Den Vorschlag der EU-Kommission zur Zulassung gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel hat das Europaparlament am Mittwoch mit großer Mehrheit zurückgewiesen. „Die Regelung hätte das Ende des europäischen Binnenmarktes für Futtermittel bedeutet“, erklärt Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete und Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Der Vorschlag erlaubt es den EU-Mitgliedstaaten, den Einsatz gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel (GVO) zu verbieten oder einzuschränken. Davon wären vor allem die Importe von Futtermitteln in die EU betroffen. „Das führt zu einem Flickenteppich an Regelungen, Zulassungen und Verboten. Gerade beim Thema genmanipulierter Futter- und Lebensmittel brauchen wir viel mehr Transparenz! Wir wollen ein einheitliches und demokratisches System einführen, um gentechnisch veränderte Nahrung kontrollieren zu können. Wenn jeder EU-Mitgliedstaat Genfutter importiert, wie er lustig ist, können wir unmöglich nachvollziehen, was da letztlich in unserem Supermarkt landet“, kritisiert Susanne Melior. „Das Europaparlament lehnt die Verordnung ab. So geht es nicht! Wir erwarten von der EU-Kommission eine klare Regelung für die Einfuhr von gentechnisch veränderten Futtermitteln. Die Europäische Union braucht ein einheitliches, demokratisches und transparentes Verfahren für die Genehmigung gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermitteln. Deswegen verlangen wir von der Kommission einen neuen Vorschlag.“ Anfang des Jahres wurde die Verordnung über GVO-Pflanzen bereits verändert: Die EU-Mitgliedstaaten können seitdem den Anbau verbieten oder einschränken. Sehr ähnlich sah der Vorschlag für die Zulassung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln aus. „Gentechnisch veränderte Lebensmittel spielen in Europa zum Glück so gut wie keine Rolle“, weiß Susanne Melior: „Die Verbraucher lehnen gentechnisch veränderte Produkte für die menschliche Ernährung größtenteils ab. Anders sieht es bei Futtermitteln in der Tierzucht aus. 60 Prozent des EU-Bedarfs an pflanzlichem Eiweiß wird über Soja-Importe gedeckt, die aus Ländern stammen, die in großem Maße gentechnisch verändertes Saatgut verwenden.“ Susanne Melior: „Mir wäre es am liebsten, wenn wir in Zukunft in Europa auf gentechnisch veränderte Futtermittel verzichteten. Doch dazu müssen wir den Anbau eiweißhaltiger Pflanzen in der EU vorantreiben. Soja, Erbsen und Lupinen können in Europa ohne Gentechnik wachsen.“ Weitere Informationen: Büro Melior +32 2 28 45183 und Andrea Bracht (Pressereferentin) +32 473 930 060