15.04.2015Völkermord muss auch so benannt werden Das Europäische Parlament erinnert am Mittwoch in einer Resolution an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern durch das Osmanische Reich vor 100 Jahren. Die Parlamentarier ermutigen die türkische Regierung, die Vergangenheit anzuerkennen und aufzuarbeiten. "Unsere Gedanken sind bei den armenischen Opfern dieses Genozids", so Knut Fleckenstein, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Europaparlament. "Wir erinnern heute an den europäischen Friedensgedanken und die Bedeutung des Schutzes von Minderheiten, des gegenseitigen Respekts und der Toleranz." Hunderttausende Armenier waren 1915 im Osmanischen Reich ermordet worden. Heute noch belastet der Massenmord die türkisch-armenischen Beziehungen erheblich. "Die Anerkennung dieses Völkermords durch Deutschland und die Türkei wäre ein wichtiger Schritt - nicht nur für die türkisch-armenische Versöhnung, sondern auch für eine gute gemeinsame europäische Zukunft", so der Außenpolitiker Knut Fleckenstein. "Insbesondere als Deutsche und in dem Bewusstsein, dass das Deutsche Kaiserreich Verbündeter des Osmanischen Reichs war, wissen wir, dass die Aufarbeitung der eigenen Geschichte eine Grundlage für eine respektvolle und vertrauenswürdige internationale Zusammenarbeit ist. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen an die heutige politische Führung, sehr wohl aber um die Übernahme von Verantwortung." "Wer die Aufforderung des Europaparlaments für politische Zwecke missbraucht, hat die Sozialdemokraten missverstanden", stellt Knut Fleckenstein klar. "Die Resolution ist ein Schritt auf die Türkei zu und sollte nicht als Anklage instrumentalisiert werden. Wir wollen deutlich machen, dass wir die Beziehungen intensivieren müssen, um die demokratischen Kräfte in der Türkei zu stärken." Weitere Informationen: Büro Fleckenstein +32 2 28 47548 Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)