10.03.2015Westafrika soll sich auf EU als Partner verlassen können Die Entwicklung in den von Ebola gebeutelten Ländern ist verhalten positiv. Das wurde auf der internationalen Ebola-Konferenz in Brüssel deutlich, über deren Resultate Europaparlamentarier am Dienstag in Straßburg gesprochen haben. Die Zahl der Neu-Infektionen ist stark zurückgegangen. Nur in wenigen Regionen wütet die Seuche bislang weiter. "Die Ebola-Epidemie hat deshalb so viele Opfer gefordert, weil staatliche Strukturen, wie die Gesundheitssysteme, vor Ort nicht funktionierten", sagt Norbert Neuser. Das habe Konsequenzen für die Volkswirtschaften und Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Jetzt stünden die Regierungen Liberias, Sierra Leones und Guineas vor der schwierigen Aufgabe, mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen, so Norbert Neuser: "Die Bevölkerung muss zu einem normalen Leben zurückkehren können, ohne Sorge vor der nächsten Epidemie. Dafür müssen robuste und belastbare Strukturen geschaffen werden." Norbert Neuser begrüßt deshalb die Führungsrolle, die die EU mit der Ausrichtung der Konferenz in Brüssel und dem Sondergesandten Christos Stylianides, Kommissar für Humanitäre Hilfe, übernommen hat. "Wir fordern die EU-Kommission auf, Budgethilfe zum Aufbau von Gesundheitssystemen zu leisten. Sie sind die Basis dafür, dass die ohnehin extrem hohen Sterberaten in diesen Ländern zurückgehen und der beste Schutz der Weltgemeinschaft vor dem Ausbruch von Epidemien. Die Geberländer wird dies weniger kosten, als wenn auf einen Ausbruch reagiert werden muss", so der Entwicklungspolitiker. Funktionierende Gesundheitssysteme sind zudem eine Basis für die Volkswirtschaft. Auch das ist eine der Lehren, die aus dem Chaos der vergangenen Monate gezogen werden kann. Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf verknüpft deshalb Wirtschaftswachstum mit Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft und funktionierenden Wasser- und Abwassersystemen, die sie zu ihren Prioritäten macht. Norbert Neuser fordert dafür internationale Unterstützung, insbesondere von den EU-Mitgliedstaaten: "Die EU hat bislang 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Epidemie in Schach zu halten. Besser als reagieren zu müssen, ist jedoch, den Ländern zu helfen in einer Krisensituation abwehrbereit zu sein. Westafrika soll sich für eine solche Entwicklung auf die EU als Partner verlassen können". Weitere Informationen: Büro Neuser +32 2 28 45 892 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)