13.12.2013

Anbauverbot der Gentechnik-Kartoffel 'Amflora' – Eine Ohrfeige für die EU-Kommission!

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einem am Freitag verkündeten Urteil den Vertrieb und Anbau der Gentechnik-Kartoffel „Amflora“ verboten. „Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen“, kommentiert die SPD-Europaabgeordnete und Lebensmittelexpertin Dagmar ROTH-BEHRENDT die Entscheidung. Der EuGH hat in seinem Urteil festgestellt, dass die Mitgliedstaaten keine ausreichende Möglichkeit hatten, ein von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) erstelltes Gutachten zu berücksichtigen. „In der Tat urteilt der EuGH nicht zum Inhalt, sondern zum Verfahren. Es ist nicht klar, was die Mitgliedstaaten gesagt hätten, aber die Art und Weise, in der die EU-Kommission unter Kommissar Dalli 2009 die Zulassung von „Amflora“ durchgepeitscht hat, spottete jeder Beschreibung und ist seinerzeit von uns heftigst kritisiert worden“, so Dagmar ROTH-BEHRENDT und Matthias GROOTE, Vorsitzender des Umweltausschusses im Europäischen Parlament. „Dass der Anbau von gentechnisch veränderten Produkten massive Auswirkungen auf die Biodiversität hat, ist ein alter Hut. Dabei ist es irrelevant, ob es sich bei der Freisetzung um Pflanzen zur Nahrungsmittel- oder Produkterzeugung handelt“, sagt Matthias GROOTE über die Erfahrungen mit gentechnisch veränderten Produkten. „Die Folgen einer Freisetzung sind überhaupt nicht kalkulierbar und selbst eine 100.000-fache ‚Überprüfung‘ wird niemals alle Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Menschen vorhersehen können. Dies beweisen immer wieder neue Erkenntnisse zu negativen Auswirkungen von gentechnisch veränderten Produkten auf bestimmte Tier- und Insektenarten“, so Dagmar ROTH-BEHRENDT. „Die Zulassung durch die EU-Kommission war seinerzeit ein wirklicher Skandal“, so Dagmar ROTH-BEHRENDT, „deshalb ist es sehr gut, dass der EuGH den Anbau und Vertrieb nun gestoppt hat und der EU-Kommission damit zeigt, dass die Freihändigkeit, mit der sie nach Gutsherrenart handelt, nicht geht.“ Auch wenn einige Firmen inzwischen bereits angekündigt haben, keine weiteren Anstrengungen zum Anbau von gentechnisch veränderten Produkten in der EU zu unternehmen, sind die beiden SPD-Europaabgeordneten skeptisch: „Dass alle Mitgliedstaaten die Vernunft besitzen zu erkennen, dass der Anbau keinen Mehrwert für die Gesellschaft bietet, glauben wir kaum“, so Dagmar ROTH-BEHRENDT und Matthias GROOTE. Weitere Informationen: Büro Roth-Behrendt +32 2 28 45453 und Jan Rößmann +32 473 86 45 13 (Pressesprecher)