09.01.2013Der einheitliche EU-Führerschein kommt Der einheitliche EU-Führerschein kommt" Wer ab dem 19. Januar seine Fahrerlaubnis erwirbt, bekommt von seinem Prüfer den neuen EU-Führerschein im Kreditkartenformat überreicht. Bisher waren in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union über 110 verschiedene Führerscheine im Umlauf. Das soll sich nun ändern: Durch das Inkrafttreten der sogenannten dritten Führerscheinrichtlinie werden die auf dem Führerschein enthaltenen Angaben weiter vereinheitlicht und Fälschungen erschwert. "Die schrittweise Harmonisierung des Führerscheins seit Ende der 1990er Jahre ist für die Verkehrssicherheit besonders wichtig. Wo man auch schaut, sieht man heute immer mehr Autokennzeichen aus den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten auf den Straßen. Regeln, die die Fahrberechtigung betreffen, sollten daher auch in allen Ländern gleich sein", so der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug. Durch die Einführung des EU-Führerscheins soll außerdem der Führerscheinmissbrauch weiter verhindert werden. Lange Zeit gab es Fälle, in denen Autofahrer nach Entzug ihrer Fahrerlaubnis in der Bundesrepublik eine erneute Fahrprüfung in einem Nachbarland ablegten. Die dritte Führerscheinrichtlinie dient dazu, Rechtsgleichheit herzustellen und den sogenannten 'EU-Führerscheintourismus' einzudämmen. Die Richtlinie führt auch zu Änderungen des Inhalts einiger Führerscheinklassen. So dürfen etwa mit der gängigen Führerscheinklasse B für PKW nun auch schwerere Anhänger genutzt werden. Von den Erweiterungen profitieren ebenfalls alle Inhaber älterer Versionen, ohne ihren Führerschein dafür umtauschen zu müssen. "Ein Umtausch wird erst ab 2033 erforderlich sein", erklärt Ismail Ertug. Ab dem Zeitpunkt müssen sich alle Fahrer von ihrem alten Führerschein, der für viele oftmals schon von nostalgischem Wert ist, trennen und später alle zehn bis fünfzehn Jahre neu ausstellen lassen. "Auch meinen rosa Führerschein schätze ich inzwischen als Relikt aus alten Tagen und das Passbild sorgt beim Vorzeigen jedes Mal für Heiterkeit. Doch genau deswegen ist die geplante Befristung sinnvoll, weil der Führerschein in Deutschland und in anderen Ländern oft als Ausweisdokument genutzt wird", so Ismail Ertug. Seinen alten Führerschein will der Abgeordnete entwertet als Erinnerung aufbewahren.