12.07.2023„EU sollte massiv in Long-Covid-Forschung investieren“Parlament bilanziert Pandemie und fordert Hilfe für ErkrankteDas Europäische Parlament will, dass Europa für künftige Pandemien besser gewappnet ist. Das Plenum hat heute in Straßburg mit einer guten Mehrheit für die Schlussfolgerungen des COVI-Sonderausschusses gestimmt, der die Pandemie politisch aufgearbeitet hat.Karsten Lucke, Mitglied im Sonderausschuss zu den Erkenntnissen aus der COVID-19-Pandemie:„Die wichtigste Forderung des Europäischen Parlaments aus diesem Bericht: Die EU-Kommission muss ein angemessenes Budget für Patient*innen mit Long Covid, Post Vac und ME/CFS aus dem EU-Programm ‚Horizont Europa‘ für Forschung und Innovation bereitstellen. Ich habe mich über einen Änderungsantrag erfolgreich dafür eingesetzt, dass in dem Bericht eine Strategie gefordert wird, die post-akute Infektionssyndrome insgesamt angeht und dabei mit vergleichbaren Mitteln wie dem Krebsplan und der Strategie für mentale Gesundheit ausgestattet wird. Eines aber ist klar: Ohne einen starken Sektor der forschenden Arzneimittel-Industrie schaffen wir es nicht, neue und innovative Medikamente zu entwickeln. Mit dem Bericht fordert das EU-Parlament deshalb eine sinnvolle Kooperation von öffentlicher und privater Hand, was der strategischen Autonomie Europas zugutekommen wird.Den Patient*innen läuft die Zeit davon. Doch mit diesem Bericht ist jetzt zumindest ein Grundstein gelegt für die Entwicklung von Medikamenten und Zulassungsstudien. Wir haben verstanden. Wir setzen dem derzeitigen Trend der wachsenden Umfragewerte der AfD, die sich aus der Frustration von Bürger*innen nährt und keine Lösungen bietet, etwas entgegen.Die deutschen Christdemokrat*innen und die grüne Fraktion haben jeweils während der Verhandlungen gedroht, gegen den gesamten Bericht zu stimmen. Gut, dass eine Mehrheit die Kurve bekommen hat. Es wird zu einem späteren Zeitpunkt namentlich veröffentlicht werden, bei wem Patient*innen und Maßnahmen für künftige Pandemien im Vordergrund stehen. Ich bin erleichtert, dass wir uns im Parlament nun endgültig diesen wichtigen und fortschrittlichen Forderungen stellen.“Die Mehrheit für die Forderungen des Sonderausschusses zu den Covid-19-Folgen erhöht den Druck auf die EU-Kommission, entsprechende EU-Gesetzgebung vorzuschlagen.