03.06.2024

"Dank europäischer Regeln sind Pauschalreisende stärker abgesichert"

Reiseanbieter FTI ist insolvent

Europas drittgrößter Reisekonzern FTI ist in die Pleite gerutscht. Das Unternehmen stelle am Montag beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das hat direkte Folgen für viele Urlauber:innen: Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab dem morgigen Dienstag, dem 4. Juni, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, verkündete das Unternehmen.

René Repasi, Vorsitzender und verbraucherschutzpolitischer Sprecher der Europa-SPD:
"Die Insolvenz des Reiseunternehmens FTI Touristik ist bitter, auch weil sie Unsicherheit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verursacht und das Platzen von Urlaubsträumen droht. Doch EU-Recht kann verhindern, dass aus dem Ferientraum ein Alptraum wird. Denn der europaweit vorgeschriebene Insolvenzschutz für Pauschalreisende soll gewährleisten, dass Kund:innen eines Reiseanbieters auch in diesen Fällen wieder zurück nach Deutschland kommen.

Außerdem sind Vorabzahlungen für die Leistungen einer Pauschalreise durch den deutschen Reisesicherungsfonds der Tourismuswirtschaft abgesichert. Dieser Fonds ist ein Resultat des Verbraucherschutzes in der EU, europäische Regeln verringern das Risiko für Pauschalreisende. Dieses wichtige Verbraucherrecht ist ein hervorragendes Beispiel für den Mehrwert der EU im Alltag, sind wir Deutschen doch Pauschalreise-Europameister. Diese Errungenschaften gilt es nach der Europawahl zu bewahren und auszubauen. Wer etwa auf einer Plattform bucht, hat bisher keinerlei gesetzlichen Schutz. Das möchten wir ändern und auch Reisende besser schützen, die Urlaubsleistungen auf Plattformen buchen."

Informationen erhaltene vermeintlich Betroffene auf einer eigens eingerichteten Webseite von FTI Touristik: https://www.fti-group.com/de/insolvenz unter dieser Notfallrufnummer +49 (0)89 710 45 14 98 und auf der Webseite des Deutschen Reisesicherungsfonds: https://drsf.reise/

Die Corona-Pandemie hatte die Branche in eine schwere Krise gestürzt, doch der nach Tui und DER Touristik drittgrößte europäische Reisekonzern mit etwa 11.000 Beschäftigten, hatte sich zuletzt dank gestiegener Nachfrage wieder auf Kurs gesehen. Hauptgesellschafter des Unternehmens mit Sitz in München war aktuell die ägyptische Investoren-Familie Sawiris.